Beratung von gleich zu gleich

Peers

Rund 140 Peers gibt es bei der FGQ, über ganz Deutschland verteilt. Alle sind erfahrene und speziell geschulte Querschnittgelähmte, die Ihnen bei vielen Fragen weiterhelfen können. Jeder hat aber natürlich seine eigenen Erfahrungen und Bereiche, in denen er oder sie sich besser auskennt. Wir haben mit ihnen gesprochen, damit Sie die Menschen dahinter kennenlernen und noch besser entscheiden können, wer zu Ihnen passen könnte. Die Peers hier ganz persönlich.

Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf!

Hallo, ich bin Stephan Korth und 1958 in Ockstadt bei Friedberg in Hessen geboren und habe immer hier gelebt, bin hier zur Schule gegangen und habe in Bad Homburg eine Lehre zum Werkzeugmacher bei der Daimler-Benz AG absolviert. Nach der Lehre habe ich dort noch ein Jahr weitergearbeitet, ging dann aber zur Bundeswehr. Hier hatte ich dann nach einem halben Jahr meinen Autounfall, bei dem ich eine Querschnittlähmung der Höhe C6/7 erlitt. Ich kam in die BG Unfallklinik nach Frankfurt am Main und blieb dort zehn Monate. Ich kam aber mit dem damaligen Chefarzt nicht klar und habe deshalb auf eigenen Wunsch die Klinik verlassen. 15 Jahre lang habe ich kein Krankenhaus mehr betreten.

Dann war ich erst einmal arbeitslos. Aber dann fragte mich der Geschäftsführer der neu bei uns gebauten Behindertenwerkstatt, ob ich dort arbeiten möchte. Ich habe einfach zugesagt und an der Kundeninformation angefangen. Durch Selbststudium und Lehrgänge habe ich mir später den Umgang mit Computern beigebracht und konnte so in die Buchhaltung der Behindertenhilfe Wetterau wechseln. Von dort aus ging ich mit einer Arbeitskollegin ins Werkstattbüro der Behindertenwerkstatt, wo ich bis zu meiner Verrentung geblieben bin.

Als nächstes kam die FGQ. Ich hatte mich in der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen an die Sozialarbeiterin gewandt, ob sie mir bei der Suche nach einer Assistenz behilflich sein könnte. Das hat sie gemacht und in dem Zuge erfuhr ich das erste Mal von der FGQ. Das Beste daran war, dass der Geschäftsführer der FGQ – Felix Schulte – nur ca. 500m von mir im gleichen Dorf wohnt. Was für ein Zufall! Wir trafen uns bei mir zu Hause und er stellte mir die FGQ vor und was Peers machen. Er fragte, ob ich da mitmachen würde – ich habe sofort zugesagt, weil mir das Konzept gefiel und mir auch einleuchtete. Ich finde an der Peerarbeit toll, dass man mit Leuten sprechen kann, die alles schon vor einem mitgenacht haben und die einem bei Problemen und Nöten zur Seite stehen.

Ich habe mich entschieden selbst ein Peer zu sein, weil es mir selbst ziemlich schwergemacht wurde, an Informationen und Hilfen im Bereich der Behindertenarbeit zu kommen. Es gab zwar überall einzelne Hilfsangebote, jedoch niemanden, den man konkret ansprechen konnte und der dann über weitere Hilfswege oder Unterstützungen Bescheid wusste. Wegen der Assistenzhilfe habe ich zum Beispiel deutschlandweit ein ganzes Jahr herumtelefoniert und geschrieben, aber nichts zielführendes gefunden. Bis ich nach Bad Wildungen und dadurch zur FGQ kam.

Man muss ja das Rad nicht neu erfinden, aber es ist einfach gut und hilft, wenn man jemanden hat, der einem auf der Suche nach gezielter Hilfe mit seinen Problemen zur Seite steht. Und wenn das Ganze dann auch noch kostenfrei ist, wird es noch interessanter. Hierbei finde ich auch das Engagement von speziell Hollister absolut klasse und lobenswert.

Im Laufe der Zeit habe ich natürlich einiges an Erfahrung gewonnen. Darüber hinaus befasse ich mich in meiner Freizeit mit dem Sportschießen, speziell dem Longrangeschießen. Das mache ich nun schon mehr als vierzig Jahre und ich hoffe, dass das auch noch einige Zeit so weitergeht. Außerdem habe ich mir im Keller noch eine Werkstatt aufgebaut, in der eine Drehmaschine, eine CNC-Fräsmaschine und ein 3D Drucker meine restliche Freizeit aufbrauchen. Man kann mich also ziemlich alles fragen und zusätzlich zu meinen Hobbies. Wenn ich weiter helfen kann, bin ich gerne und immer dazu bereit.

Eine spezielle Botschaft habe ich nicht. Aber wenn einem schon Hilfe angeboten wird, fragt den Leuten Löcher in den Bauch. Keiner kann alles wissen, aber viele können immer ein Stück weiterhelfen. Ich hoffe, ihr habt jetzt eine Vorstellung davon, wer ich bin und wie ich euch vielleicht unterstützen kann. Wenn nicht, fragt den Peer, der hilft weiter.

Genau! Wer gerne mit Stephan sprechen möchte, meldet sich beim Wegbegleiter-Team oder natürlich direkt bei der FGQ.